Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer ist einer der bedeutendsten Nationalparks Deutschlands und ein UNESCO-Weltnaturerbe.
Er erstreckt sich über die Nordseeküste Schleswig-Holsteins und umfasst eine Fläche von 4.400 Quadratkilometern. Das Wattenmeer ist ein einzigartiges Ökosystem, das zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet und jährlich Millionen von Zugvögeln als Rastplatz dient. Die Nationalparkverwaltung setzt sich intensiv für den Schutz und die Pflege dieses empfindlichen Naturraums ein. Zu den wichtigsten Aufgaben zählen der Erhalt der Artenvielfalt, die Förderung von Umweltbildung und die Durchführung wissenschaftlicher Forschungsprojekte.
Unsere Unterstützung für den Nationalpark
Im Rahmen der MwSt-Vorteilsaktion 2021–2025 hat der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer jährlich eine Förderung in Höhe von 28.888,89 € erhalten. Mit diesen Mitteln konnten zwei bedeutende Projekte umgesetzt werden.
Robben.App – Digitale Hilfe für Meeressäuger
Die neue App der Nationalparkverwaltung erleichtert die schnelle und präzise Meldung von Robben und anderen Meeressäugern an der schleswig-holsteinischen Nord- und Ostseeküste. Dank Standortfunktion und einfacher Bedienung können Bürger Funde – z. B. verlassene oder verletzte Tiere – direkt an die zuständigen Seehundjäger melden. Damit werden bis zu 3.000 Meeressäugerfunde jährlich effizient bearbeitet. Die App ist für Einheimische wie Urlauber ein wertvolles Instrument, um den Schutz der Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale zu unterstützen. Zusätzlich bietet sie spannende Hintergrundinfos und eine Karte mit Naturschutzzentren. Das Projekt wurde von der Nationalparkverwaltung (LKN.SH) beauftragt und von Essenberger Design (Husum) sowie meeresmedien (Hamburg) umgesetzt. Die App ist kostenlos in allen gängigen Stores erhältlich.
Impressionen
Fotos:
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Martin Stock / LKN.SH
Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Martin Stock / LKN.SH
Unser Wattenmeervogel – GPS-Tracking für den Schutz des Säbelschnäblers
Seit 2022 werden Säbelschnäbler im schleswig-holsteinischen Wattenmeer mit GPS-Sendern ausgestattet, um ihr Zug- und Brutverhalten wissenschaftlich zu untersuchen. Bisher wurden 56 Vögel an Standorten wie dem Beltringharder Koog, der Hallig Oland und dem Rickelsbüller Koog besendert. Die Sender liefern detaillierte Daten zu Zugrouten, Nahrungssuche und Raumnutzung. Ein besonderes Ergebnis war die Analyse der sogenannten Foraging Trips – Nahrungssuchflüge während der Brutzeit. Diese dauerten durchschnittlich 1,85 Stunden und umfassten 2,69 Kilometer. Weibchen waren dabei meist etwas länger unterwegs als Männchen. Die Ergebnisse fließen auch in eine interaktive Karte auf der Website des Nationalparks ein. Insgesamt wurden im Projekt bislang über 84.000 € investiert.
Impressionen
Fotos:
Mads Eskildsen / FTZ
Christian Wiedemann / LKN.SH
Fotofalle Schutzstation Wattenmeer
Philipp Schwemmer / FTZ
Mads Eskildsen / FTZ
Christian Wiedemann / LKN.SH
Fotofalle Schutzstation Wattenmeer
Philipp Schwemmer / FTZ
2025
- Weitere Datenanalysen geplant: Einflussfaktoren auf Nahrungssuche (z. B. Wasserstand, Sediment, Verfügbarkeit von Restwasserflächen)
- Ziel: Statistische Modelle zur Habitatwahl entwickeln
- Projektkosten (geplant): 17.838,10 €
- Gesamtkosten des Projekts bis 2025: 84.245,20 €
2024
- Besenderung von 20 weiteren Säbelschnäblern, erstmals mit leichterem Sendertyp (OrniTrack-6)
- Neue Untersuchungsregion: Rickelsbüller Koog an der dänischen Grenze
- Masterarbeit zur Nahrungsverfügbarkeit und Nutzung des Römö-Damms in Vorbereitung
- Forschungsschwerpunkt: Foraging Trips – Nahrungssuchflüge während der Brutzeit (Durchschnittliche Dauer: 1,85 Stunden, Strecke: 2,69 km; Weibchen waren meist länger unterwegs als Männchen)
- Öffentliche Darstellung durch neues, fiktives „Brutpaar“ in der Online-Karte fortgeführt
- Projektkosten 2024: 19.266,10 €
2023
- 25 weitere Sender eingesetzt, insgesamt nun 39
- Neue Kolonien: Beltringharder Koog (Naturschutzkoog) und Hallig Oland
- Erstmals auch komplette Brutpaare besendert
- Individuelle Zugmuster ausgewertet: Routen bis nach Senegal, häufige Zwischenstopps im trilateralen Wattenmeer (Dänemark, Deutschland, Niederlande)
- Männchen verlassen das Brutgebiet im Schnitt acht Tage später als Weibchen
- Start der interaktiven Online-Karte mit Live-Daten eines Brutpaares
- Start der interaktiven Online-Karte mit Live-Daten eines Brutpaares
- Projektkosten 2023: 27.181 €
2022
- 14 Säbelschnäbler mit GPS-GSM-Sendern (Typ OrniTrack-9) ausgestattet
- Bruthabitate: Süd-Dithmarschen (Elbeästuar) und Sönke-Nissen-Koog (Vorländer nordfriesischer Salzwiesen)
- Sender zeichnen u. a. Position, Geschwindigkeit und Flughöhe auf; Datenübertragung erfolgt via GSM an die Plattform movebank.org
- Erkenntnisse über erste Zugrouten und bevorzugte Stopover-Gebiete wie Wesermündung und Jadebusen
- Projektkosten 2022: 19.960 €
2021
Dank der finanziellen Mittel der proWIN pro nature Stiftung konnte die Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer die Entwicklung der Robben.App realisieren, die seit Oktober 2023 im Einsatz ist.